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Welchen Mathe Kurs wählen? Grundkurs oder Leistungskurs?

Eine Entscheidung mit großer Tragweite

 

Die Wahl zwischen Mathematik-Grundkurs (GK) und Leistungskurs (LK) ist eine zentrale Entscheidung in der Oberstufe und wirkt sich direkt auf die Studienmöglichkeiten nach dem Abitur aus. Der Leistungskurs vertieft deutlich stärker die mathematischen Konzepte und bereitet gezielt auf Studiengänge in den Bereichen Technik, Naturwissenschaften, Informatik und Wirtschaft vor. Im LK werden Themen wie Analysis, Lineare Algebra, Stochastik und Beweisführungen nicht nur breiter, sondern auch theoretischer behandelt als im GK. Der Grundkurs vermittelt zwar solide mathematische Grundlagen, reicht jedoch für viele Studiengänge mit mathematischem Schwerpunkt oft nicht aus – gerade bei Bewerbungen an anspruchsvollen Hochschulen.

Darüber hinaus ist Mathematik heute mehr denn je ein zentrales Werkzeug, um die Welt zu verstehen – nicht nur in klassischen MINT-Fächern, sondern auch in Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Sozialforschung und zunehmend sogar in Medizin. Kenntnisse in Statistik, Modellierung, logischem Denken und algorithmischem Problemlösen sind gefragte Kompetenzen in praktisch allen zukunftsrelevanten Disziplinen – von künstlicher Intelligenz bis Finanzanalyse, von Nachhaltigkeitsforschung bis Politikberatung. Selbst Studienrichtungen wie BWL oder VWL verlangen heute zunehmend ein fundiertes mathematisches Verständnis.

Gleichzeitig ist es verständlich, dass nicht alle Schüler und Schülerinnen am Ende der Mittelstufe bereits optimal auf einen Mathematik-LK vorbereitet sind. Die letzten Jahre waren oft von Ablenkung geprägt – durch soziale Medien, Netflix, TikTok & Co. –, sodass wichtige Grundlagen in Algebra, Bruchrechnung oder Funktionen manchmal ins Hintertreffen geraten sind. Wer dennoch den Anspruch hat, sich für zukunftsstarke Studiengänge zu qualifizieren, sollte genau jetzt die Initiative ergreifen. Die Sommerferien oder schulfreie Zeiten bieten eine ideale Gelegenheit, zentrale Themen gezielt aufzuarbeiten – sei es durch Lernhefte, Online-Kurse oder Nachhilfe.

Mit einer guten Vorbereitung steigen nicht nur die Erfolgschancen im Leistungskurs, sondern auch das Selbstvertrauen im Umgang mit komplexeren Aufgaben. Physik als weiteres Fach, das logisches Denken und Modellbildung trainiert, kann diese Kompetenzen zusätzlich stärken.

Wer seine Chancen auf ein breites Spektrum an Studienmöglichkeiten – vor allem an renommierten Hochschulen – erhöhen und sich gleichzeitig optimal auf die Anforderungen der Zukunft vorbereiten möchte, für den ist der Mathematik-Leistungskurs nicht nur eine gute, sondern die beste Wahl.

Unterschied zwischen GK und LK in der Oberstufe (am Beispiel Bundesland Hessen) 


Während im Grundkurs (GK) grundlegende mathematische Konzepte behandelt und angewendet werden, geht der Leistungskurs (LK) deutlich tiefer: Es werden komplexere Aufgabenformate, theoretischer Herleitungen und Beweise behandelt. Der LK fordert ein höheres Maß an Abstraktionsvermögen, Eigenständigkeit und Ausdauer. In vielen Themenfeldern wie Analysis oder Stochastik werden zusätzliche Inhalte behandelt oder vorhandene Themen wesentlich vertieft. Insbesondere Studiengänge in den Bereichen MINT, Wirtschaft oder Medizin setzen häufig ein Niveau voraus, das nur durch den LK erreicht wird.

Diese Übersicht am Ende der Seite eignet sich nicht nur zur Orientierung in der Oberstufe, sondern auch hervorragend zur gezielten Vorbereitung auf das Abitur. Sie gibt einen strukturierten Überblick über alle relevanten Themenbereiche und kann dabei helfen, individuelle Wissenslücken frühzeitig zu erkennen und gezielt aufzuarbeiten – insbesondere im Hinblick auf die schriftliche Prüfung. Sowohl im Grund- als auch im Leistungskurs lässt sich damit effektiv planen und lernen.

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Themenübersicht zur Mathe Abiturvorbereitung - Kurzversion

Einführungsphase (E1/E2) – Grundlagen der Analysis
E.1: Funktionen und ihre Darstellung
E.2: Einführung des Ableitungsbegriffs
E.3: Anwendungen des Ableitungsbegriffs
E.4: Exponentialfunktionen
E.5: Trigonometrische Funktionen
E.6: Weitere Verfahren zum Lösen von Gleichungen
E.7: Folgen und Reihen

Verbindlich: E.1 bis E.5 (einzelne Teile von E.4 oder E.5 dürfen in Q1 verschoben werden)

 

Qualifikationsphase Q1 – Analysis und lineare Algebra
Q1.1: Wiederholung und Vertiefung der Ableitung
Q1.2: Differenzialrechnung für gebrochen-rationale Funktionen
Q1.3: Einführung in die Integralrechnung
Q1.4: Lineare Gleichungssysteme und Matrizen (besonders im LK)

 

Qualifikationsphase Q2 – Stochastik und Kombinatorik
Q2.1: Laplace- und allgemeine Wahrscheinlichkeitsmodelle
Q2.2: Bedingte Wahrscheinlichkeiten und Baumdiagramme
Q2.3: Kombinatorik (Permutationen, Kombinationen)
Q2.4: Binomialverteilung, Erwartungswert
Q2.5: Normalverteilung (nur LK)

 

Qualifikationsphase Q3 – Vertiefung Analysis & analytische Geometrie (Vektorrechnung)
Q3.1: Vertiefung Integralrechnung und Flächenberechnungen
Q3.2: Funktionsscharen, Parameteruntersuchung
Q3.3: Analytische Geometrie (Vektoren, Geraden, Ebenen)
Q3.4: Abstands- und Schnittprobleme im Raum

Qualifikationsphase Q4 – Wiederholung & Abiturvorbereitung 
Q4.1: Wiederholung aller Aufgabentypen (Analysis, Geo, Stochastik)
Q4.2: Klausur- und Abiturtraining
Q4.3: Vertiefung komplexer Aufgabentypen
Q4.4: Anwendung von Mathematik in Modellen & realen Kontexten

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Themenübersicht zur Abiturvorbereitung - Ausführliche Version

Analysis Differentialrechnung

Gleichungen (Lineare, Quadratische, höhere Grades: Wurzel ziehen, Substitution, Satz vom Nullprodukt)

Exponentialgleichungen (Logarithmus), Trigonometrische Gleichungen

Ungleichungen mit Hilfe von Schaubildern und Funktionstermen lösen

Gleichungssysteme (auch mit Gauß-Algorithmus)

Elementare Funktionen und ihre Eigenschaften (Polynom, Exponential, Trigonometrisch)

Schaubilder zeichnen und interpretieren

Funktionsterm aufstellen anhand von Bedingungen oder Graphen

Eigenschaften von Kurven: Symmetrie, Globaler Verlauf, Verhalten bei x gegen unendlich (Grenzwerte)

Transformationen: Verschiebung, Streckung, Spiegelung, Periodizität, Amplitude

Asymptoten bei Exponential- und gebrochen-rationalen Funktionen

Ableitungen & Ableitungsregeln (Produkt, Quotient, Kettenregel)

Anwendungen der Ableitung: Monotonie, Extremstellen, Wendepunkte, Krümmung

Tangenten- und Normalengleichung bestimmen

Schnitt- & Berührpunkte berechnen, Berührkriterium (ohne Knick)

Schneidungswinkel zwischen Kurven

Umkehrfunktionen und ihre Darstellung

Regressionsfunktionen (lineare/nichtlineare Modelle)

Optimierungsaufgaben mit Nebenbedingungen (Modellierungskreislauf)

Sach- und Textaufgaben (Praxisbezug, Modellbildung)

Integralrechnung

Stammfunktionen bilden (auch mit Substitution)
Integration durch Formansatz

Bestimmtes Integral, Integrationsregeln und Eigenschaften

Flächenberechnung unterhalb/zwischen Graphen

Berechnung mittlerer Änderungsraten über Integrale

Volumen von Rotationskörpern (Rotation um x-Achse)

Zusammenhang zwischen Funktion, erster und zweiter Ableitung

Graphisches Differenzieren und Integrieren

Anwendungen in physikalischen, biologischen oder wirtschaftlichen Kontexten

Wachstum & Näherungsverfahren, Grenzwerte

Exponentielles Wachstum (z. B. Populationsmodelle)

Lineares Wachstum

Beschränktes Wachstum (Logistisches Modell)

Differenzengleichungen

Intervallhalbierungsverfahren zur Nullstellenapproximation

Lineare und exponentielle Regression (Datenmodellierung)

 

Vektorrechnung

Vektoroperationen (Addition, Subtraktion, skalare Multiplikation)

Streckenmittelpunkt, Teilverhältnisse berechnen

Skalarprodukt, Vektorprodukt, geometrische Bedeutung

Gauß-Algorithmus zur Lösung linearer Gleichungssysteme

Geraden im Raum: Parameterform, Spurpunkte, Lage zueinander

Ebenen im Raum: Parameterform, Normalenform, Koordinatenform

Lagebeziehungen: Punkt auf Gerade/Ebene, Gerade/Ebene, Ebene/Ebene

Schnittwinkel, Orthogonalität, Parallelität

Abstandsberechnung: Punkt-Gerade, Punkt-Ebene, Gerade-Ebene

Volumen- & Flächenberechnung von Körpern im Raum

Darstellung und Interpretation im Koordinatensystem (Skizzen, 3D-Geometrie)

 

Stochastik

Zufallsexperimente und Ereignisse

Baumdiagramme und Vierfeldertafeln

Bedingte Wahrscheinlichkeit, Unabhängigkeit

Kombinatorik (Permutationen, Kombinationen mit/ohne Zurücklegen)

Zufallsvariablen (diskret), Wahrscheinlichkeitsverteilungen

Erwartungswert, Varianz, Standardabweichung (auch empirisch)

Bernoulli-Experimente, Bernoulli-Ketten

Binomialverteilung: Formel, Erwartungswert, Varianz

Sigma-Regeln (empirische Wahrscheinlichkeitsgrenzen)

Konfidenz-/Vertrauensintervalle

Hypothesentests (einseitig/zweiseitig), Signifikanzniveau

Schätzen unbekannter Wahrscheinlichkeiten mit Intervallen

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